Als "Fragenkatalog" wird in WINcontact die projektabhängige, vom Nutzer selbst entworfene Eingabemaske bezeichnet, in welche der Callagent bei einem telefonischen Kontakt die dabei erhaltenen Informationen einträgt. Ein "Gesprächsleitfaden" stellt dagegen in WINcontact vom Prinzip her nur "statische Informationen" bereit, die den Callagenten bei seinem Gespräch unterstützen sollen.
Der Bereich mit den Reitern "Zeitschrift / Bankverbinding", "Zum Projekt", "Test" stellt den Fragenkatalog im Projekt "Aboverkauf" dar.
Bevor man mit vollem Elan an den Design des Fragenkatalogs geht, ist es auch hier angebracht, ein paar einleitende Arbeiten durchzuführen. In der Regel gibt der Auftraggeber des Telefonmarketing-Projektes vor, welche Informationen innerhalb eines Projektes wo und wie zu erfassen sind. Daraus ergeben sich die Datenfelder (und deren Datentyp) in der Fragenkatalogtabelle und letztendlich auch die Art der Eingabeelemente im Fragenkatalog selbst.
Es ist auch nicht verkehrt, wenn man sich schon vor Beginn des eigentlichen Fragenkatalogdesigns über die Daten informiert, die in den dazugehörigen Mandanten zu exportieren sind (Stichwort "Importskript"). Man spart dann u. U. bei der Entwicklung eines Exportskriptes einiges an Schreibarbeit, wenn im Fragenkatalog als Fekdbezeichner z. B. gleich die Spaltenbezeichner der MS Excel-Tabelle (oder eines anderen Exportformats) verwendet werden, die später mit den Kampagnenergebnissen an den Auftraggeber auszuliefern sind.
Weiterhin sollte beachtet werden, dass auch die Felder aus nutzerdefinierten Zusatztabellen (die im Mandanten angesiedelt sind) im Fragenkatalog verwendet werden können. Da z. B. die Daten zu Bankverbindungen eher zu den Adressen (also zu den Stammdaten) gehören als zu einem projektspezifischen Fragenkatalog, ist zu überlegen, ob man sie nicht doch lieber in einer Zusatztabelle (die man z. B. BANKVERBINDUNG nennen könnte) erfasst.
Man sollte sich natürlich auch Gedanken darüber machen, wie man die einzelnen Datenfelder in der Fragenkatalogtabelle benennt. Machen Sie auf gar keinen Fall den Fehler und nennen Sie die Datenfelder „FELD1“, „FELD2“, … „FELD99“ etc. Ohne „Übersetzungszettel“ („FELD1“ ist der Zeitschriftenname, „FELD2“ ist das Bemerkungsfeld usw.) werden Sie später große Schwierigkeiten bei der Entwicklung von Auswertungen und Reports bekommen. Nennen Sie Datenfelder so, dass man an ihrem Namen erkennt, was sie bedeuten und welche Daten sie enthalten. Wenn Sie also einen Zeitschriftennamen erfassen müssen, dann nennen Sie das Datenfeld „ZEITSCHRIFT“ und wenn Sie den Zeitpunkt für den Beginn eines Abonnements im Fragenkatalog benötigen, dann nennen Sie das dazugehörige Datenfeld „ABOBEGINN“ und nicht einfach „DATUM“ oder „FELD13“. Auch bei der Auswahl der Eingabeelemente gibt es durchaus einiges zu beachten. Markierungsfelder („Checkboxen“) sind immer mit dem Datentyp „boolean“ verknüpft, der nur „1“= „wahr“ oder „0“=“falsch“ speichern kann. Radiogruppen sind dagegen logisch einer Klappbox („Combobox“) äquivalent. Gespeichert wird immer der Text, der neben dem „Radiofeld“ als Label steht. Bei einer Gruppe von Markierungsfeldern entspricht dagegen jeder Eintrag einem eigenen Datenfeld in der Fragenkatalogtabelle. Wie man sieht, ist es bei der Entwicklung eines Fragenkatalogs durchaus von Interesse, welche Eingabeelemente welchen Datentypen in der dazugehörigen Datenbanktabelle entsprechen. Im Zweifelsfall sind aber immer irgendwelche Datenkonvertierungen beim Datenexport möglich, so dass man bei der Auswahl von Eingabeelementen eher den ergonomischen Gesichtspunkt (insbesondere in punkto Fehlervermeidung bei der Datenerfassung) in den Vordergrund stellen sollte.
Zum Komplex der Ergonomie gehören natürlich auch Fragen, die sich auf die Anordnung der einzelnen Eingabeelemente auf verschiedene Seiten des Fragenkatalogs (und deren Benennung), auf Vorgaben und auf Steuerungsereignisse („Wenn Feld (a) ausgefüllt ist sollen die Eingabefelder (d), (e) und (f) für Eingaben gesperrt werden“) beziehen. Auch alle Maßnahmen, die zur Vermeidung von logischen Eingabefehlern dienen (Stichwort „Prüfskripte“), gehören in diesen Komplex.
Checkliste
- Vor der Entwicklung eines Fragenkatalogs sind in Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber Ziel und Zweck genau zu definieren.
- Weiterhin ist es sinnvoll (wenn vorgegeben) die Exporttabelle in Bezug auf Spaltenbezeichner (Feldnamen) und Datentypen zu analysieren. Wenn möglich, sollten die so ermittelten Feldbezeichner und Datentypen auch im Fragenkatalog (soweit sinnvoll) übernommen werden.
- Für Feldnamen sollten Bezeichner verwendet werden, die möglichst ihren Dateninhalt beschreiben. Feldnamen wie „FELD1“ … „FELD99“, denen man am Ende den Bezug auf eine Frage bzw. den darin gespeicherten Daten nicht mehr ansehen kann, sind zu vermeiden.
- Beim Entwurf eines Fragenkatalogs ist der Zusammenhang zwischen Datentyp und Eingabeelement zu beachten.
- Beim Entwurf von Fragenkatalogfeldern ist die Frage nach sinnvollen Vorgaben (z.B. in Form von Vorgabelisten von Klappboxen) und wo man sie herbekommt, zu klären. Auch über die Verwendung von Steuerungsereignissen und Prüfskripten lohnt es sich im Vorfeld nachzudenken.
- Programme zur Erstellung von Mindmaps können bei der Entwicklung von Fragenkatalogen durchaus hilfreich sein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen